Unser Anliegen

Die Zeit der Geburt eines Kindes ist eine sehr sensible Phase im Leben einer Frau. Daher ist diese Zeit auch sehr störanfällig, gleichzeitig kann sie aber auch sehr stärkend sein.Verläuft die Geburt nicht so wie erhofft, kann dies zu Krisen führen. Ein Kaiserschnitt (wir sagen dazu auch Bauchgeburt) kommt zurzeit bei etwa 33% aller Geburten vor. Die WHO empfiehlt dagegen nur eine Rate von etwa 9-15%.
Kaiserschnitte erfolgen geplant oder als Notkaiserschnitt (Notsectio). Nach einem Kaiserschnitt haben Frauen mit wesentlich mehr körperlichen und psychischen Belastungen zu tun als Frauen nach einer unkomplizierten Spontangeburt.

 

Nach einem Kaiserschnitt kommt es häufiger zu einer (kurzfristigen) Trennung zwischen Mutter und Kind nach der Geburt und oft berichten Frauen von einem Schocktrauma. Häufig stoßen Frauen in ihrem Umfeld auf Unverständnis für ihre Situation und ihre besonderen Nöte.

Auch die Folgen des Kaiserschnitts für das Baby können vielfältig sein (Anpassungsstörungen, Schreikinder, erhöhtes Risiko für Diabetes etc.) und werden öffentlich noch nicht genug in den Focus genommen .

 

In den vergangenen Jahren haben wir unsere Arbeit immer mehr auch zu traumatisch erlebten Vaginalgeburten und Gewalt unter der Geburt geöffnet. Dies ist immer noch ein Riesentabu. Und doch Realität in den Kreißsälen. Aus all diesen Gründen ist es uns als Kaiserschnittstelle ein Anliegen, ein Netzwerk, eine Schnittstelle, von Fachleuten verschiedener Fachrichtungen auf - und auszubauen.

So haben Frauen zum einen eine zentrale Anlaufstelle in der Region Hannover und darüber hinaus und können nach ihren individuellen Bedürfnissen Ansprechpartner*innen finden. Dies gilt ebenso für betroffene Väter, aber auch für Hebammen. Menschen mit Empathie und Fachwissen zu begleiten und Wege aus der krisenhaften Situation gemeinsam zu entwickeln ist uns eine Herzensangelegenheit.

 

Darüber hinaus ist es uns wichtig, über die Auswirkungen von Kaiserschnitten und traumatischem Geburtserleben zu informieren, zu sensibilisieren und dazu beizutragen, das Veränderungen in der Geburtshilfe stattfinden. Dazu bieten wir Vorträge, Fachtage und Fortbildungen an. Zudem mischen wir uns ein in das öffentliche und politische Geschehen.

Netzwerken ist dazu unabdingbar. Unser großer Wunsch ist die Kaiserschnittrate deutlich zu senken, sowie eine sensible 1:1 Betreuung unter der Geburt für alle Frauen.